Chamäleon
Meister der Tarnung
In seiner symbolischen Lesbarkeit steht das Chamäleon für Wandel, Anpassung und die Ambivalenz von Erscheinung. Diese Aspekte werden in den keramischen Arbeiten aufgegriffen, wodurch eine gestalterische Interpretation entsteht, die das Tier als formales wie inhaltliches Spannungsfeld begreift.
Die keramischen Figuren arbeiten mit dem Kontrast zwischen der organischen Grundform und einer stark stilisierten, farbintensiven Oberfläche. Geometrische Strukturen überziehen die Körper wie eine zweite Haut – nicht mimetisch, sondern bewusst konstruiert.
Die Farbigkeit ist kein Beiwerk, sondern ein bildnerisches Prinzip. Sie tritt mit der Form in Dialog, betont Gliederungen und schafft Spannung im Objekt.
Anstelle natürlicher Tarnung tritt hier gezielte Sichtbarkeit: Die Tiere werden zu Trägern gestalterischer Entscheidungen, die zwischen Figuration und Abstraktion oszillieren.