Sitzmodule

Wettbewerb Kunst am Bau im Schulzentrum Höhr-Grenzhausen

Konzeption

Zunächst einmal haben wir versucht einen Bezug zum Schulhof zu schaffen in dem wir die Umgebung inspiziert haben. Dabei entdeckten wir einen ganz unscheinbaren, alltäglichen Gegenstand, der uns inspiriert hat: einen y-förmigen Pflasterstein der zu Tausenden auf dem Schulgelände im Boden verbaut ist.

Diese Form haben wir herausgezogen, vergrößert, dem Material Keramik angepasst und entsprechend verändert (z.B. Abrundung der Ecken, Anpassung an die Idee/Anspruch Sitzgelegenheit – Möglichkeit des Ablaufes von Regenwasser, Alltagstauglichkeit etc.) Die Grundform wurde vervielfältigt und aneinandergereiht. Durch die Vervielfältigung entstehen quasi unzählige Möglichkeiten die Sitzgelegenheiten anzuordnen, man kann wunderbar mit diesen Elementen „spielen“ und somit die Gesamtfläche zunächst einmal formal gestalten.

Durch die unterschiedliche Aneinanderreihung wächst die einzelne Sitzgelegenheit zu einer Skulptur heran; das Vorhaben ein Elemente senkrecht aufzustellen lässt Dreidimensionalität entstehen – der skulpturale Gedanke wird nochmals unterstrichen. Auch haben die einzelnen Elemente einen großen Wiedererkennungswert und können somit wunderbar auf dem gesamten Schulgelände erweitert werden, ohne dass der Bezug zueinander verloren geht.

Aufgrund der offenen Form können die Elemente von allen Seiten als Sitzgelegenheit genutzt werden – bieten also einer größeren Anzahl von Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zum Verweilen. Die formale Gestaltung (es entstehen Nischen und Richtungswechsel) gewährleistet mehreren Gruppen von Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit „unter sich“ zu bleiben, sie werden dennoch in die Gesamtheit der Skulptur eingebunden.

Frei assoziiert bilden die Elemente Ketten, die als Lebensketten, soziologisch gesehen als Beziehung und Verbund der Schülerinnen und Schüler untereinander verstanden werden kann. Sie erinnern auch an Formen aus der Biologie oder der Chemie, die einen spannungsreichen Bezug zwischen Kunst und Naturwissenschaften bilden.

Die professionelle Umsetzung der „Sitzmodule“ ist durch das Duo Hinder/Thoss gewährleistet: Andreas Hinder hat jahrzehntelange Erfahrung bei der Herstellung von Großplastiken im Innen- und Außenbereich (u. A. Galerie der Gefäße, Höhr-Grenzhausen), Nicole Thoss bringt die fachliche Kompetenz und reiche Erfahrung der Oberflächengestaltung in das Projekt ein.