Hasen
Zwischen Wachsamkeit und Flucht
Der Hase ist ein ambivalentes Tierbild und steht symbolisch für Fruchtbarkeit, Schnelligkeit und Vorsicht, aber auch für Wandlungsfähigkeit, List und Klugheit. In Mythen, Fabeln und Bildtraditionen erscheint er als Figur des Ausweichens, nie ganz greifbar, immer im Übergang zwischen Sichtbarkeit und Verschwinden.
Die keramische Darstellung verzichtet auf jede Verniedlichung. Mal verharrt er in gespannter Ruhe, die Ohren aufmerksam erhoben, bereit für das Unerwartete; ein anderes Mal zeigt er sich in dynamischer Bewegung, voller Spannkraft. Die Oberfläche bleibt rau, die Silhouette klar. Es gibt keine dekorative Geste, sondern einen expressiven Ausdruck von Präsenz.
So entsteht eine Figur, die zwischen Momenthaftigkeit und Dauer oszilliert und in der sich Geschwindigkeit, Wachsamkeit und Leichtigkeit materialisieren.